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Was ist die ScrOG-Methode? ScrOG-Methode umfassender Leitfaden

Einführung: Was ist die ScrOG-Methode?

Definition und Kernprinzipien der Screen of Green (ScrOG)-Methode

Die ScrOG-Methode, kurz für „Screen of Green“, ist eine fortschrittliche und dennoch stressarme Trainingstechnik für Cannabispflanzen, die primär darauf abzielt, den Ertrag zu maximieren und die Lichtverteilung zu optimieren, insbesondere in Innenanbauumgebungen. Diese Methode beinhaltet den strategischen Einsatz eines Gitters oder Netzes, um eine horizontale Ebene zu schaffen. Entlang dieser Ebene werden die Pflanzen zum horizontalen Wachstum angeregt, wodurch ihr vertikales Wachstum begrenzt wird. Das grundlegende Ziel besteht darin, die Pflanzenstruktur so zu manipulieren, dass eine Vielzahl von Blütenansätzen gleichmäßig der Lichtquelle ausgesetzt wird und ein einheitliches Blätterdach entsteht. Ein zentrales Prinzip ist dabei, alle Blütenpunkte in einem konstanten Abstand zur Lichtquelle zu halten, um optimale Photosynthetische Photonenflussdichte (PPFD)-Werte über das gesamte Blätterdach zu gewährleisten.

Die wiederholte Betonung, dass ScrOG eine „stressarme“ Trainingstechnik (Low Stress Training, LST) ist , unterstreicht einen entscheidenden Vorteil. Im Gegensatz zu hochstressigen Techniken (High Stress Training, HST), die das Schneiden oder Verletzen der Pflanze beinhalten , minimiert LST die erforderliche Erholungszeit. Dies ermöglicht der Pflanze, mehr Energie in kontinuierliches Wachstum und die Blütenentwicklung zu investieren, anstatt sich auf die Heilung zu konzentrieren. Für den Anbauer bedeutet dies vorhersehbarere Wachstumszyklen und gesündere, robustere Pflanzen über ihre gesamte Lebensdauer, was potenziell die gesamte Kultivierungszeit verkürzt und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Ernte erhöht. Diese Eigenschaft positioniert ScrOG als eine sanftere, aber hochwirksame Alternative oder Ergänzung zu aggressiveren Trainingsmethoden.

Die Kernziele der „Ertragsmaximierung“ und „Optimierung der Lichtverteilung“  offenbaren eine grundlegende ökonomische und effizienzgetriebene Motivation hinter der ScrOG-Methode. Im Innenanbau sind Lichtenergie und Anbaufläche oft die bedeutendsten limitierenden Faktoren und Kostenstellen. Indem sichergestellt wird, dass jeder potenzielle Blütenansatz ausreichend und gleichmäßig Licht erhält, adressiert ScrOG diese Einschränkungen direkt. Dies führt zu einem höheren Return on Investment (ROI) für die Beleuchtungsausrüstung und maximiert die nutzbare Produktion pro Watt. Dies deutet darauf hin, dass ScrOG nicht nur eine Pflanzentrainingstechnik ist, sondern eine ausgeklügelte Strategie zur Maximierung der Ressourcennutzung und des wirtschaftlichen Ertrags in kontrollierten Anbauumgebungen.

scrog

Abgrenzung von ScrOG und Sea of Green (SOG)

Es ist entscheidend, ScrOG (Screen of Green) von Sea of Green (SOG) zu unterscheiden, da es sich trotz ähnlicher Namen um unterschiedliche Anbaumethoden handelt.

ScrOG beinhaltet typischerweise den Anbau einer geringen Anzahl von Pflanzen, oft 1 bis 4 Pflanzen pro Quadratmeter. Diese Methode erfordert längere Vegetationsperioden, damit die wenigen Pflanzen sich horizontal ausbreiten und das Gitter füllen können. Das Ziel ist es, den Ertrag jeder einzelnen Pflanze durch die Entwicklung zahlreicher Blütenpunkte zu maximieren.

Im Gegensatz dazu konzentriert sich SOG auf den Anbau einer großen Anzahl von Cannabissamen oder Klonen, häufig 9 bis 16 Pflanzen pro Quadratmeter , in kleineren Töpfen mit minimaler Vegetationszeit. Das Hauptziel von SOG ist es, jede Pflanze dazu anzuregen, ihre Energie auf schnelles vertikales Wachstum und die Entwicklung einer einzigen dominanten Haupt-Cola zu konzentrieren. SOG wird im Allgemeinen wegen seiner relativen Einfachheit und schnelleren Erntezyklen bevorzugt.

Die klaren Unterschiede zwischen ScrOG und SOG  verdeutlichen, dass die Wahl zwischen diesen Methoden keine willkürliche, sondern eine strategische Entscheidung ist, die auf den spezifischen Zielen und bestehenden Einschränkungen eines Anbauers basiert. SOG bietet schnellere Erntezyklen und eignet sich gut für kleinere, oft Indica-dominante Pflanzen, wodurch der Ertrag pro Quadratfuß durch erhöhte Pflanzendichte maximiert wird. ScrOG hingegen, obwohl es eine längere Vegetationsperiode erfordert, zielt auf einen höheren Ertrag pro Pflanze mit weniger Pflanzen ab. Dies impliziert einen grundlegenden Kompromiss: Anbauer müssen die Bedeutung schneller Erntezyklen (SOG) gegen die Maximierung des individuellen Pflanzenpotenzials und die potenzielle Reduzierung der Gesamtpflanzenzahl (ScrOG) abwägen. Dieser Entscheidungsprozess ist entscheidend für die Optimierung eines Anbaubetriebs basierend auf Faktoren wie dem gewünschten Ertragsvolumen, der Zeit bis zur Ernte und den spezifischen Sortenmerkmalen.

Die Tatsache, dass ScrOG typischerweise „geringe Pflanzenzahlen“ verwendet , hat über die rein gärtnerische Effizienz hinausgehende, erhebliche Auswirkungen. In vielen Rechtsordnungen unterliegen Heimanbauer gesetzlichen Beschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Pflanzen, die sie kultivieren dürfen. Indem eine einzelne, gut trainierte Pflanze einen erheblichen Ertrag erzielen kann, der mit dem mehrerer kleinerer Pflanzen vergleichbar ist , wird ScrOG zu einem leistungsstarken Werkzeug zur Maximierung des Ertrags innerhalb der gesetzlich zulässigen Pflanzenzahl. Dies verwandelt ScrOG von einer reinen Anbaumethode in eine Compliance-Strategie, die es Anbauern ermöglicht, erhebliche Ernten zu erzielen, während sie die lokalen Vorschriften einhalten. Diese weitreichende Implikation ist besonders wertvoll für die Zielgruppe der Heimanbauer.

Die folgende Tabelle bietet einen direkten Vergleich der ScrOG- und SOG-Methoden:

MerkmalScrOG (Screen of Green)SOG (Sea of Green)
Primäres ZielMaximierung des Ertrags pro Pflanze durch horizontale Ausbreitung und gleichmäßige Lichtverteilung.Maximierung des Ertrags pro Quadratfuß durch hohe Pflanzendichte und schnelles Wachstum.
PflanzenanzahlWenige Pflanzen (oft 1-4 pro m²).Viele Pflanzen (oft 9-16 pro m²).
VegetationsperiodeLänger, um das Gitter zu füllen.Minimal, Fokus auf schnelles Blühen.
ErtragsfokusHoher Ertrag pro Pflanze.Kleiner Ertrag pro Pflanze, aber hoher Gesamtertrag pro Fläche.
PflanzenstrukturBuschig, viele Haupt-Colas, horizontal ausgedehnt.Klein, kompakt, oft eine dominante Haupt-Cola.
EinrichtungsaufwandErfordert die Installation eines Gitters.Relativ einfach.
WartungRegelmäßiges Weben und Stecken der Pflanzen.Höherer Wartungsaufwand, da Umweltparameter eng überwacht werden müssen.
Ideale SortenSativa-dominante Sorten mit starkem Stretch.Kleinere, Indica-dominante Sorten.
Erntezyklus-GeschwindigkeitLänger.Schneller.
Eignung für gesetzliche BeschränkungenSehr gut geeignet, da hohe Erträge mit wenigen Pflanzen erzielt werden können.Weniger geeignet, da hohe Pflanzenanzahl erforderlich ist.

Die Vorteile von ScrOG: Maximierung von Ertrag, Licht und Raum

Optimierung von Ertrag und Qualität mit der ScrOG-Methode

Die ScrOG-Methode (Screen of Green) ist eine bewährte Anbautechnik, die sich durch ihre Fähigkeit auszeichnet, sowohl Ertrag als auch Qualität von Cannabis signifikant zu steigern. Durch das horizontale Training der Pflanzenäste entlang eines Gitters entsteht ein flaches, gleichmäßiges Blätterdach mit zahlreichen, optimal ausgerichteten Blütenansätzen. Dieses gezielte Wachstumsmuster fördert eine konsistente und robuste Blütenentwicklung über die gesamte Pflanze hinweg.

Höhere Blütendichte und -qualität

Ein großer Vorteil von ScrOG ist die Produktion von größeren, dichteren und potenteren Blüten. Unter optimalen Bedingungen – insbesondere bei Verwendung moderner LED-Growlampen – können erfahrene Anbauer beeindruckende Erträge von 600 bis 1000 Gramm pro Quadratmeter erzielen. Dies gilt besonders für Anbauflächen von 1 × 1 m bis 1,2 × 1,2 m. Durchschnittlich sind 1 bis 2 Gramm Ertrag pro Watt Lichtleistung realistisch.

Durch die gleichmäßige Lichtverteilung werden sogenannte „larfige“ oder minderwertige Blütenansätze, wie sie bei traditionellen Anbaumethoden oft im unteren Bereich der Pflanze entstehen, gezielt vermieden. Stattdessen entstehen praktisch ausschließlich hochwertige A-Blüten, was ScrOG zu einer bevorzugten Methode für anspruchsvolle Grower macht.

Verbesserung der Lichtverteilung und Energieeffizienz

Ein zentrales Merkmal der ScrOG-Technik ist die optimale Ausnutzung der Lichtquelle. Das horizontale Blätterdach sorgt dafür, dass alle Blütenansätze auf gleicher Höhe und in gleichem Abstand zur Lichtquelle positioniert sind. Diese strategische Anordnung maximiert die Lichtausbeute und sorgt für eine gleichmäßige Lichteinwirkung auf alle Pflanzenteile.

Wissenschaftlich optimierter Lichtbereich

ScrOG erleichtert die Positionierung aller Blütenansätze im sogenannten „optischen Sweet Spot“ – dem Bereich mit idealer Lichtintensität (PPFD) für maximale Photosyntheseleistung ohne Stress oder Lichtbrand. Damit lässt sich die photosynthetische Effizienz jeder einzelnen Blüte maximieren, was sich direkt auf Potenz, Dichte und Harzproduktion auswirkt. Diese wissenschaftlich fundierte Lichtoptimierung ist ein bedeutender Vorteil gegenüber herkömmlichen Anbaumethoden.

Effiziente Nutzung der Anbaufläche

Die ScrOG-Methode eignet sich hervorragend zur maximalen Raumausnutzung, insbesondere in Indoor-Umgebungen mit begrenzter Fläche. Durch die gezielte horizontale Ausdehnung anstelle vertikalen Wachstums lassen sich selbst kleine Grow-Zelte vollständig und effizient mit einer einzigen Pflanze nutzen.

Mehr Ertrag mit weniger Pflanzen

Ein häufig unterschätzter Vorteil: ScrOG ermöglicht hohe Erträge mit weniger Pflanzen. Das ist besonders relevant für Hobbygärtner, die gesetzlichen Pflanzengrenzen oder praktischen Platzbeschränkungen unterliegen. Statt den Ertrag pro Pflanze zu betrachten, rückt die ScrOG-Methode den Fokus auf Ertrag pro Quadratmeter oder pro erlaubter Pflanze, was den Anbau nicht nur effizienter, sondern auch rechtlich sicherer und leichter zu verwalten macht.

Förderung von Pflanzengesundheit und Luftzirkulation

Neben den Ertrags- und Qualitätsvorteilen trägt ScrOG auch zur allgemeinen Pflanzengesundheit bei. Durch die strukturierte Anordnung der Äste wird die Luftzirkulation innerhalb des Blätterdachs verbessert, was das Risiko von Problemen wie Schimmel, Mehltau und Schädlingsbefall deutlich reduziert.

Aktives Klimamanagement ist entscheidend

Gleichzeitig erfordert die durch ScrOG entstehende Pflanzendichte ein gezieltes Management der Luft- und Feuchtigkeitsbedingungen. Maßnahmen wie:

  • Entlaubung (Defoliation) zur Verbesserung der Luftzirkulation
  • Lollipopping (Entfernung unterer Triebe) zur Fokussierung der Energie auf die Hauptblüten
  • Verwendung von Abluftsystemen und Umluftventilatoren zur Vermeidung von Feuchtigkeitsstau

sind essenzielle Bestandteile eines erfolgreichen ScrOG-Setups. Sie gewährleisten, dass trotz der dichten Vegetation keine kritischen Mikroklimazonen entstehen, die Krankheiten begünstigen könnten.

ScrOG als Methode für Premium-Erträge unter Kontrolle

Die ScrOG-Technik bietet eine intelligente, raumsparende und leistungsoptimierte Lösung für den Cannabisanbau. Sie ist ideal für:

  • qualitätsorientierte Grower
  • Anbauer mit begrenztem Platz
  • Personen mit gesetzlich limitiertem Pflanzenbestand

Durch die Kombination aus Lichtoptimierung, kontrollierter Struktur und gesteigerter Effizienz ist ScrOG eine der besten Methoden, um sowohl höchste Qualität als auch maximalen Ertrag zu erzielen – bei gleichzeitig besserer Kontrolle über die Umweltbedingungen.

Essentielle Ausrüstung und Einrichtung für ein ScrOG-System

Auswahl und Konstruktion des ScrOG-Gitters: Das Fundament für erfolgreichen Anbau

Das ScrOG-Gitter (Screen of Green) ist das zentrale Element dieser hochproduktiven Anbaumethode. Es ermöglicht die gezielte Steuerung des Pflanzenwachstums, maximiert die Lichtausbeute und unterstützt die Pflanze während der gesamten Blütephase. Die Auswahl des richtigen Materials und eine fachgerechte Konstruktion sind daher entscheidend für den Erfolg eines ScrOG-Setups.

Materialien und Varianten des ScrOG-Gitters

Anbauer haben die Wahl zwischen fertigen Gittern und DIY-Lösungen. Beide Optionen können effektiv sein – wichtig ist die richtige Materialwahl und eine präzise Ausführung.

Geeignete Materialien für das Netz:

  • Kunststoff-Ranknetze
  • Metallgitter oder -zäune
  • Nylonnetze
  • Hanfschnur oder Angelschnur
  • Weiche Seile

Rahmenkonstruktion:

  • PVC-Rohre (beliebt im DIY-Bereich)
  • Holzrahmen oder Metallprofile
  • Kommerzielle Systeme wie P SCROG aus transparentem Polycarbonat (besonders lichtdurchlässig und langlebig)

Wichtiger Hinweis:

Nicht alle Materialien sind gleich gut geeignet. Dunkle Metalle können bis zu 13 % des Lichts absorbieren und zusätzliche Wärme speichern, was zu Wachstumsstörungen führen kann. Im Gegensatz dazu bieten durchsichtige Polycarbonatgitter, wie sie bei P SCROG-Systemen zum Einsatz kommen, nahezu verlustfreie Lichtdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Stabilität. Lichtdurchlässigkeit und Wärmeeigenschaften sind somit genauso wichtig wie die mechanische Festigkeit.

Gitterspezifikationen und Maschenweite

Die Maschenweite ist ein kritischer Faktor beim Training der Pflanze. Sie sollte je nach Sorte und Trainingsziel angepasst werden.

Empfohlene Maschengrößen:

  • 5 × 5 cm (Standardmaß für photoperiodische Pflanzen)
  • 2–4 cm für kleinere oder autoflowering Sorten
  • 3,25 Zoll (~8 cm) für grobes Training robuster Pflanzen

Das Gitter muss stabil genug sein, um die wachsenden Äste und das Gewicht der Blüten sicher zu tragen.

Stützstruktur und Montage

Für die sichere Befestigung des Gitters gibt es verschiedene Optionen:

  • Festmontage an Wänden oder Pfosten
  • Einbau in maßgefertigte Rahmen
  • Fixierung an Zeltstangen bei Indoor-Grow-Zelten

DIY-Tipp: PVC-Rohre, 4-Wege-Verbindungsstücke, Schrauben und Kabelbinder sind preisgünstig und vielseitig einsetzbar.

Optimale Gitterhöhe: Flexibel und sortenabhängig

Die empfohlene Höhe des Gitters variiert je nach Pflanzentyp und Trainingsstrategie:

  • 30–45 cm (12–18 Zoll) über dem Substrat für kompakte oder frühe Setups
  • 50–63 cm (20–25 Zoll) über der Pflanzenbasis für dehnbare Sativa-Sorten

Die Höhe sollte verstellbar sein, um dem Pflanzenwachstum dynamisch angepasst werden zu können. Eine niedrige Position eignet sich für buschige Pflanzen, ein höheres Gitter für Sorten mit starkem Streckungsverhalten.

Lichtmanagement: Grow-Lampen und Gitterabstand

Ein hochwertiges Lichtsetup ist entscheidend, um das volle Potenzial der ScrOG-Methode zu nutzen.

Empfohlene Lichtquellen:

  • LED-Bar-Growlampen mit breitem Abstrahlwinkel
  • Vollspektrum-LEDs mit regulierbarer Intensität

Die Lampe sollte gleichmäßig über dem Gitter positioniert werden, mit ausreichend Platz, um sie bei Bedarf höher zu hängen – besonders während der Blüte, wenn die Blüten nach oben wachsen. Dies verhindert Hitzestress und ermöglicht die optimale Lichtausnutzung im „Sweet Spot“ der PPFD-Zone.

Weitere wichtige Werkzeuge und Materialien

Für ein professionelles ScrOG-Setup sind folgende Hilfsmittel notwendig:

Werkzeug/MaterialZweck
GartenschereFür präzises Entlauben und Trimmen
PflanzenbinderZum sanften Fixieren und Ausrichten der Triebe
MaßbandZur exakten Planung und Platzierung des Gitters
Ventilatoren (Abluft/Clip)Zur Aufrechterhaltung der Luftzirkulation im dichten Blätterdach
Große AnzuchtbehälterFür robuste Wurzelentwicklung bei Einzelpflanzen (30–100 Liter)
TropfbewässerungssystemErleichtert die Bewässerung bei eingeschränktem Zugang nach Gittereinbau

Warum große Töpfe im ScrOG entscheidend sind

Die Philosophie der ScrOG-Methode basiert auf dem Prinzip „maximaler Ertrag mit minimaler Pflanzenanzahl“. Damit eine einzelne Pflanze ein ganzes 1 × 1 m Zelt ausfüllen kann, benötigt sie ein kräftiges Wurzelsystem. Kleine Töpfe begrenzen das Wurzelwachstum und damit indirekt den Ertrag.

Empfehlung:

  • 30–50 Liter für 2–3 Pflanzen
  • 70–110 Liter für eine einzelne Pflanze im Voll-ScrOG

Die richtige Gitterkonstruktion entscheidet über den Erfolg

Das ScrOG-Gitter ist mehr als nur eine Halterung – es ist das zentrale Werkzeug zur Steuerung des Wachstums, zur Optimierung der Lichtverteilung und zur Ertragsmaximierung. Die sorgfältige Auswahl von Materialien, Maschenweite, Gitterhöhe und unterstützenden Werkzeugen bildet die Grundlage für ein erfolgreiches, hochwertiges Anbauprojekt.

Schritt-für-Schritt-Implementierung der ScrOG-Methode

ScrOG richtig starten: Pflanzentraining von Anfang an

Ein erfolgreicher ScrOG-Anbau beginnt nicht erst mit der Blüte, sondern bereits in der frühen Vegetationsphase. Der richtige Zeitpunkt für die Gitterplatzierung und gezielte Trainingstechniken wie Topping, Weben und Lollipopping bildet das Fundament für ein ertragreiches, gut strukturiertes Blätterdach.

Wann beginnt ScrOG? Der ideale Zeitpunkt für den Einstieg

Die ScrOG-Methode startet, sobald die Cannabispflanzen etwa 25–38 cm (10–15 Zoll) hoch sind – meist einige Wochen nach der Keimung. In dieser Phase sind die Pflanzen noch jung, flexibel und stressresistent, was sie ideal für strukturelle Eingriffe macht.

Warum das Timing entscheidend ist:
Ein zu später Trainingsbeginn erschwert die Durchführung, da die Äste zunehmend verholzen und brüchiger werden. Das Risiko für Stress, Wachstumsverzögerungen oder gar Astbrüche steigt. Um das stressarme Training, für das ScrOG bekannt ist, optimal zu nutzen, ist ein frühes Eingreifen unerlässlich.

Platzierung des ScrOG-Gitters

Das Gitter sollte rechtzeitig installiert werden, bevor das Pflanzenwachstum außer Kontrolle gerät.

Empfohlene Gitterhöhe:

  • 30–45 cm über dem Wachstumsmedium
  • 50–63 cm über der Pflanzenbasis

Diese Werte sind flexibel und abhängig von Sortenwahl, Wuchsform und Trainingsziel. Eine niedrigere Platzierung eignet sich für kompakte Pflanzen oder frühes Training, eine höhere für hochwachsende Sativa-Sorten.

Trainingstechniken in der Vegetationsphase

1. Topping und FIMming

Beide Techniken fördern das laterale Wachstum und unterbrechen die natürliche Dominanz des Haupttriebs:

  • Durchführung meist zwischen dem 3. und 5. Knoten
  • Ergebnis: mehrere gleich starke Haupt-Colas
  • Erholungszeit: 1–2 Wochen vor dem nächsten Training

2. Weben und Stecken

Sobald die Triebe das Gitter erreichen:

  • Sanftes Einfädeln der Äste durch die Gitteröffnungen
  • Ziel: horizontale Verteilung des Wachstums
  • Äste idealerweise über und unter den Gittersträngen führen, um Stabilität zu schaffen
  • Pflanzenbinder oder Clips verwenden, falls Äste brüchig sind

3. Lollipopping (strategisches Entblättern)

Das Entfernen unterer Blätter und schwacher Äste unterhalb des Gitters:

  • Verhindert Lichtverschwendung auf unproduktive Zonen
  • Leitet Energie gezielt zu den oberen, gut belichteten Blüten
  • Verbessert Luftzirkulation und reduziert Schimmelrisiko

Warum kombinierte Trainingsmethoden so wirkungsvoll sind

Die Kombination aus Topping, Weben und Lollipopping ist keine zufällige Ansammlung von Techniken – sie ergänzen sich synergetisch:

  • Topping/FIMming schafft mehr Ansatzpunkte für das ScrOG-Gitter
  • Weben positioniert diese Ansätze optimal zur Lichtquelle
  • Lollipopping entfernt ineffizientes Wachstum und fördert die Umverteilung von Energie

Ergebnis: Maximale Nutzung der Pflanzenressourcen und deutlich höhere Blütendichte und Qualität.

ScrOG während der Blüte: Dynamisches Management ist gefragt

Einleitung der Blütephase

Bei photoperiodischen Sorten erfolgt der Wechsel zur Blütephase durch Umstellung des Lichtzyklus auf:

  • 12 Stunden Licht / 12 Stunden Dunkelheit

Der Stretch: Kritische Phase für ScrOG

In den ersten 2–3 Wochen der Blüte erleben viele Cannabissorten einen starken Wachstumsschub – den sogenannten Stretch. In dieser Phase ist es entscheidend:

  • Weiterhin regelmäßig zu weben und zu stecken
  • Neue Triebe gleichmäßig über das Gitter zu verteilen
  • Dies so lange fortzusetzen, bis Blütenansätze sichtbar werden und ein weiteres Eingreifen das Gewebe gefährden könnte

Anpassung des Gitters

Wird das Pflanzenwachstum zu stark oder die Lichtdistanz zu gering:

  • ScrOG-Gitter anheben, um Lichtbrand und Überfüllung zu vermeiden
  • Stets auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen Blätterdach und Lichtquelle achten

ScrOG ist ein kontinuierlicher Prozess – kein statisches Setup

Der Erfolg eines ScrOG-Grows hängt nicht nur von einem gut konstruierten Gitter ab, sondern von einem proaktiven, dynamischen Management:

  • Frühzeitiger Trainingsbeginn in der Vegetationsphase
  • Gezielte Kombination mehrerer Techniken für maximale Effizienz
  • Kontinuierliche Pflege während des Stretchs
  • Anpassungen an Pflanzenentwicklung und Umweltbedingungen

Ein gut durchgeführtes ScrOG-Training verwandelt eine Pflanze in eine ganze Plantage auf kleinem Raum – mit höchster Lichtausbeute, maximalem Ertrag und außergewöhnlicher Qualität.

Auswahl der richtigen Pflanzen und Umgebungen für ScrOG

Ideale Cannabis-Sorten (Sativa vs. Indica, Photoperiodisch vs. Autoflowering)

Sativa-dominante Sorten gelten im Allgemeinen als die am besten geeigneten Stämme für ScrOG-Setups. Ihre inhärenten hohen, dehnbaren Wachstumsmuster und kleineren, spitz zulaufenden Blätter sind vorteilhaft, da sie die Lichtverteilung im gesamten Blätterdach optimieren. Zusätzlich erleichtern ihre flexiblen Äste die Manipulation und das Weben durch das Gitter. Empfohlene Sativa-lastige Sorten sind Desfrán, Outlaw Amnesia, Power Plant, The Upsetter und Orange Creampop.

Indica-Sorten können zwar mit der ScrOG-Methode verwendet werden, stellen jedoch oft größere Herausforderungen dar. Ihr kürzeres, buschigeres Wachstum, geringerer Stretch und die Tendenz zu brüchigeren Ästen machen sie weniger ideal für horizontales Training. Darüber hinaus können ihre breiteren Blätter die Lichtdurchdringung einschränken, was einem Kernvorteil von ScrOG entgegenwirkt. Das Füllen des Gitters mit Indica-Sorten kann auch längere Vegetationsperioden erfordern.

Die Beschreibungen von Indica-Sorten mit „brüchigen Ästen“ und „breiten Blättern“  sind nicht nur geringfügige Unannehmlichkeiten, sondern stellen grundlegende physiologische Einschränkungen dar, die die Wirksamkeit der ScrOG-Methode direkt beeinflussen. Brüchige Äste erhöhen das Risiko von Schäden während des wichtigen Webe- und Steckprozesses erheblich, was die Pflanzengesundheit und die Integrität des Blätterdachs beeinträchtigen kann. Breite Blätter erzeugen naturgemäß mehr Selbstbeschattung, was dem primären Ziel, die Lichtdurchdringung zu allen Blütenansätzen zu maximieren, direkt entgegenwirkt. Dies bedeutet, dass Indica-Sorten zwar ScrOG-fähig sind, aber von Natur aus einen intensiveren Aufwand erfordern (z.B. längere Vegetationszeit zum Füllen des Gitters, aggressivere Entblätterung) und möglicherweise nicht die gleiche optimale Lichtverteilung und Effizienz wie Sativa-Sorten erreichen. Dies unterstreicht eine biologische Einschränkung, die die Gesamteffizienz der Methode und den Ertrag des Anbauers beeinflusst.

Photoperiodische Pflanzen sind im Allgemeinen einfacher zu ScrOG, da Anbauer durch Manipulation des Lichtzyklus die volle Kontrolle über ihre Vegetations- und Blütephasen haben. Dies ermöglicht ausreichend Vegetationszeit, um das Gitter vollständig zu füllen, bevor die Blüte eingeleitet wird.

Autoflowering-Sorten können ScrOG-fähig sein, gelten aber aufgrund ihrer festen und kürzeren Vegetationsphase als anspruchsvoller. Der Zeitpunkt ist entscheidend; das Training muss früh beginnen (etwa 3 Wochen nach der Keimung oder wenn Blütenansätze erscheinen) und sanft durchgeführt werden, um die Pflanze nicht zu stressen und das Wachstum zu hemmen. Sativa-lastige Autoflower-Pflanzen werden typischerweise für ScrOG empfohlen, da sie von Natur aus dehnbarer sind.

Konsistenz: Um die Gleichmäßigkeit im Wachstum und der Blätterdachhöhe zu gewährleisten, wird dringend empfohlen, dieselbe Pflanzenart oder sogar denselben Stamm innerhalb eines einzigen ScrOG-Setups anzubauen.

Andere Pflanzen: Neben Cannabis können auch verschiedene andere Pflanzen, wie Serrano-Paprika, Roma- und Kirschtomaten sowie Tamarillo-Pflanzen, von der ScrOG-Methode profitieren.

Die folgende Tabelle listet empfohlene Cannabissorten für die ScrOG-Methode auf:

SorteTypEigenschaften für ScrOGBlütezeitTHC-Gehalt
DesfránReine SativaFlexible, schlanke Äste, außergewöhnlicher Stretch, leicht zu manipulieren, füllt das Gitter schnell.9-10 WochenSehr hoch (ca. 20%+).
Outlaw AmnesiaSativa-lastiger Hybrid (Amnesia Haze)Hohe Erträge, starke THC-Werte, Äste leicht zu biegen und zu weben, füllt das Gitter vollständig.Bis zu 12 WochenSehr hoch (ca. 20%+).
Power PlantSativa (original Südafrika)Sehr hohe Erträge, schnelles Wachstum, kräftiges Wachstum und zahlreiche Blütenpunkte, ideal für ScrOG.8-10 WochenHoch.
The UpsetterSativa-lastiger HybridWächst hoch, profitiert von horizontalem Training, schimmelresistent, füllt das Gitter schnell.55-60 TageStark.
Orange CreampopSativa-dominantHohe, Sativa-dominante Struktur, Cola-artige Blütenbildung, hohes Ertragspotenzial, ScrOG verbessert Lichtexposition.Bis zu 55 TageExtrem hoch.
Auto Critical Orange PunchAutoflowering (Hybrid)Kräftiges Wachstum, zahlreiche Blütenpunkte, flexible Äste, günstige Wachstumsstruktur, hochproduktiv in ScrOG.Nicht angegeben, aber autofloweringHoch.

Geeignete Anbauumgebungen

Die ScrOG-Methode ist am besten für Innenanbauumgebungen geeignet, insbesondere dort, wo vertikaler Raum und Lichtverteilung begrenzt sein könnten. Diese Methode hilft, die Pflanzenhöhe zu kontrollieren und die Blütenproduktion in solchen Umgebungen zu steigern. Während ScrOG hauptsächlich im Innenbereich angewendet wird, kann es auch erfolgreich im Außenbereich eingesetzt werden, insbesondere wenn Anbauer die Pflanzen niedrig und unauffällig halten möchten, um sie vor neugierigen Blicken zu schützen, während sie dennoch erhebliche Erträge erzielen.

Herausforderungen und Lösungsansätze bei der ScrOG-Methode

Obwohl die ScrOG-Methode erhebliche Vorteile bietet, bringt sie auch spezifische Herausforderungen mit sich, die ein Anbauer kennen und bewältigen sollte.

Komplexität und Zeitaufwand

Die ScrOG-Methode erfordert im Vergleich zu anderen Anbaumethoden einen höheren Grad an Kontrolle und Aufmerksamkeit des Anbauers. Der anfängliche Aufbau ist zeitaufwändig, insbesondere für Anfänger, und die korrekte Installation ist entscheidend, um Höhenprobleme der Pflanzen zu vermeiden und eine effektive ScrOG-Anwendung zu gewährleisten. Das Weben der Äste in das ScrOG-Netz oder das Binden an dieses kann ein aufwendiger Prozess sein, der tägliche Anstrengungen erfordert, auch wenn es nur wenige Minuten sind, um Äste und Stiele unter das Netz zu stecken. Dies kann für Anbauer, die wenig Zeit haben, eine Belastung darstellen.

Stamm- und Sorteneignung

Nicht alle Cannabissorten eignen sich gleichermaßen gut für die ScrOG-Methode. Reine Indica-Sorten können besonders schwierig zu handhaben sein. Ihre Gesamtpflanzenstruktur ist nicht gut geeignet, sie zeigen geringen Stretch, ihre Äste können leicht brechen, und ihre breiten Blätter lassen nur eine schlechte Lichtdurchdringung zu. Dies kann die Effizienz der Methode beeinträchtigen und erfordert möglicherweise längere Vegetationsperioden, um das Gitter zu füllen.

Auch bei Autoflowering-Samen sind viele Anbauer der Meinung, dass die ScrOG-Technik besser für feminisierte Samen geeignet ist. Autoflower-Pflanzen haben einen festen Lebenszyklus und beginnen die Blüte nach ihrem eigenen Zeitplan, nicht nach dem Wunsch des Anbauers. Dieser feste Lebenszyklus bedeutet, dass es weniger Garantien gibt, dass das Gitter so effizient wie gewünscht gefüllt wird. Das Training muss früh beginnen und sanft erfolgen, um Stress zu vermeiden, der das Wachstum hemmen könnte.

Luftzirkulation und Überwucherung

Bei einem dicht gewebten Gitter aus Cannabisästen, Blüten und Blättern kann es schwierig sein, eine effektive Luftzirkulation durch das Blätterdach zu gewährleisten. Eine gute Luftzirkulation ist jedoch entscheidend für die Pflanzengesundheit und um das Risiko von Schimmel oder Knospenfäule zu minimieren. Überfüllung kann zu begrenzter Lichtdurchdringung und eingeschränkter Luftzirkulation führen, was die Pflanzengesundheit und den Ertrag negativ beeinflusst.

Eingeschränkter Zugang und Immobilität der Pflanzen

Sobald die Pflanzen im ScrOG etabliert sind, können sie nicht mehr leicht bewegt werden, ohne Trauma oder Schäden am ScrOG und/oder an den Pflanzen zu verursachen. Dies kann die allgemeine Wartung, wie das Gießen und Beschneiden, erschweren. Auch das Wechseln von hydroponischen Nährstoffen oder die Wartung organischer Systeme kann aufgrund der festen Struktur eine Herausforderung darstellen. Der eingeschränkte Zugang kann auch die Inspektion auf Schädlinge oder Krankheiten erschweren, die sich in einem dichten Blätterdach leicht ausbreiten können.

Fehlerbehebung und Best Practices

Um die genannten Herausforderungen zu bewältigen und den ScrOG-Erfolg zu maximieren, sind bestimmte Best Practices unerlässlich:

  • Pflanzenanzahl optimieren: Eine Überfüllung der Anbaufläche sollte vermieden werden. Ausreichender Platz zwischen den Pflanzen ermöglicht eine optimale Lichtexposition und Luftzirkulation, was größere Erträge und eine bessere Blütenentwicklung fördert. Eine Überfüllung kann auch zu stagnierender Luft führen, was das Risiko von Botrytis und Mehltau erhöht.
  • Korrekte Gitterhöhe einstellen: Eine falsche Gitterhöhe kann zu ungleichmäßigen Blätterdächern und reduzierter Lichtverteilung führen. Ein zu hohes Gitter bietet möglicherweise nicht genug Unterstützung, während ein zu niedriges Gitter das vertikale Wachstum einschränken kann. Die Anpassung der Gitterhöhe an das Pflanzenwachstum ist entscheidend.
  • Regelmäßige Wartung: Die Vernachlässigung der Anpassung und des Trainings des Pflanzenwachstums durch das Gitter kann zu ungleichmäßigen Blätterdächern und ineffizienter Raumnutzung führen. Kontinuierliche Wartung, einschließlich Stecken und Beschneiden, ist notwendig, um die Pflanzen effektiv durch das Gitter zu führen und ein gleichmäßiges Blätterdach zu fördern, was wiederum zu einer besseren Lichtverteilung und höheren Erträgen führt.
  • Timing des Trainings: Das Training der Pflanzen sollte nicht zu früh oder zu spät erfolgen. Ein zu frühes Training birgt das Risiko, dass die Pflanzen während der Streckungsphase der Blütephase unkontrollierbar werden und aus dem Gitter herausragen. Wird das Training während der Blütephase versucht, sind die Äste robuster und neigen zum Brechen. Der ideale Zeitpunkt ist in der frühen Vegetationsphase, wenn die Pflanzen noch biegsam sind.
  • Sanfte Handhabung: Da ScrOG eine stressarme Trainingstechnik ist, ist es wichtig, die Pflanzen beim Weben der Äste durch das Netz sehr sanft zu behandeln, um Schäden zu vermeiden.
  • Optimale Luftzirkulation: Um Problemen mit Schädlingen und Schimmel vorzubeugen, ist die Aufrechterhaltung einer guten Luftzirkulation und die Vermeidung von übermäßig dichtem Wachstum entscheidend. Regelmäßige Inspektionen und eine ordnungsgemäße Umweltkontrolle sind ebenfalls unerlässlich.
  • Nährstoffmanagement: Eine genaue Überwachung der Nährstoffwerte ist wichtig, da die Dichte des Blätterdachs die Nährstoffaufnahme beeinflussen kann. Das Anpassen des Düngeplans bei Anzeichen von Mangel oder Überschuss ist entscheidend.

Fazit und Empfehlungen

Die ScrOG-Methode ist eine hochentwickelte und effektive Anbautechnik, die darauf abzielt, den Ertrag und die Qualität von Pflanzen, insbesondere Cannabis, durch die Schaffung eines gleichmäßigen, horizontalen Blätterdachs zu maximieren. Ihre Kernprinzipien der optimierten Lichtverteilung und Raumnutzung machen sie zu einer idealen Wahl für den Innenanbau und für Anbauer, die innerhalb gesetzlicher Pflanzenbeschränkungen maximale Ergebnisse erzielen möchten. Die Fähigkeit, eine hohe Ernte aus einer geringeren Anzahl von Pflanzen zu erzielen, ist ein entscheidender Vorteil, der sowohl wirtschaftliche als auch rechtliche Aspekte berücksichtigt.

Trotz ihrer Vorteile erfordert die ScrOG-Methode Engagement und Sorgfalt. Die Komplexität des Aufbaus und der kontinuierliche Wartungsaufwand, insbesondere während der kritischen „Stretch“-Phase der Blüte, erfordern eine proaktive und anpassungsfähige Herangehensweise des Anbauers. Die Wahl der richtigen Sorte, vorzugsweise Sativa-dominante photoperiodische Pflanzen, ist entscheidend, um die physiologischen Merkmale der Pflanze optimal für die horizontale Ausbildung zu nutzen. Während Autoflower-Pflanzen ScrOG-fähig sind, erfordern sie aufgrund ihres kürzeren und festgelegten Lebenszyklus ein präziseres Timing und eine sanftere Handhabung.

Um den Erfolg der ScrOG-Methode zu gewährleisten, wird Anbauern empfohlen, folgende Punkte zu beachten:

  1. Sorgfältige Planung und Vorbereitung: Investieren Sie Zeit in die Auswahl des richtigen Gittermaterials und der passenden Stützstruktur. Berücksichtigen Sie dabei Aspekte wie Lichtdurchlässigkeit und Stabilität.
  2. Präzises Timing: Beginnen Sie das Training in der frühen Vegetationsphase, wenn die Pflanzen noch biegsam sind, um Stress zu minimieren und die gewünschte Struktur effektiv zu formen.
  3. Kontinuierliches Management: Seien Sie bereit für die tägliche Pflege, einschließlich des Webens von Ästen, des strategischen Beschneidens (Lollipopping, Entblättern) und der Anpassung der Gitterhöhe, insbesondere während der Blütephase.
  4. Optimale Umweltkontrolle: Achten Sie besonders auf die Luftzirkulation innerhalb des dichten Blätterdachs, um Schimmel und Krankheiten vorzubeugen. Der Einsatz von Ventilatoren und die Überwachung der Luftfeuchtigkeit sind hierbei unerlässlich.
  5. Angepasstes Nährstoffmanagement: Passen Sie die Bewässerungs- und Düngepläne an den erhöhten Bedarf der Pflanzen an, die in einem ScrOG-Setup größere Erträge produzieren.
  6. Sortenwahl: Wählen Sie Sorten, die gut für ScrOG geeignet sind, idealerweise Sativa-dominante Hybride, und erwägen Sie, innerhalb eines Setups bei einer einzigen Sorte zu bleiben, um die Einheitlichkeit zu maximieren.

Durch die Beachtung dieser Empfehlungen können Anbauer die ScrOG-Methode erfolgreich implementieren und ihre Erträge sowie die Qualität ihrer Kulturen signifikant steigern, selbst unter räumlichen oder rechtlichen Einschränkungen.

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